Talking Bodies

Der Wissenschaftspodcast rund um Sprache, Gestik und Kommunikation

face work

# 32  Bloß nicht das Gesicht verlieren. Warum uns ein positiver Eindruck so wichtig ist.

Face work in sozialen Beziehungen

“Wir brauchen eine gesichtswahrende Lösung.” Ein Satz, den man in der Politik in schwierigen Situationen häufiger hört. Doch nicht nur in der Politik, sondern auch im Alltag spielt das Konzept von „face“ eine entscheidende Rolle, denn das Gesicht gilt in vielen Kulturen als Ausdruck innerer Zustände und ist Symbol für soziales Ansehen. In dieser Folge von Talking Bodies erforschen wir, welche Rolle es für soziale Bedürfnisse und Gefährdungen spielt und was es heißt, das Gesicht zu verlieren, zu bedrohen oder zu wahren. Dabei sprechen wir über Gesten in politischen Diskursen, gesichtswahrende Strategien in Sport-Interviews und die Stilisierung von Fitness in Erzählungen älterer Frauen. Wir verraten Euch auch, warum es heikel mit Freund*innen über die Paarbeziehung zu sprechen.

Quellenangaben:

Goffman, E. (1955). On face-work: An analysis of ritual elements in social interaction. Psychiatry18(3), 213-231.

Virtanen, T. & Lee, C. (2022). Face-work in online discourse: Practices and multiple conceptualizations. Journal of Pragmatics195, 1–6. https://doi.org/10.1016/j.pragma.2022.03.013

Pennock-Speck, B. & Saz-Rubio, M. M. del. (2013). A multimodal analysis of facework strategies in a corpus of charity ads on British television. Journal of Pragmatics49(1), 38–56. https://doi.org/10.1016/j.pragma.2012.12.010

Underwood, K. (2011). Facework as self-heroicisation: A case study of three elderly women. Journal of Pragmatics43(8), 2215–2242. https://doi.org/10.1016/j.pragma.2011.02.010

Unsere Songs zum Thema:

Apple: https://music.apple.com/de/playlist/talking-bodies-podcast-playlist/pl.u-EdAVeP3T8gakr


Über dispräferierte kommunikative Handlungen sprechen wir auch in Episode 22 – Warum betreiben wir so viel Aufwand, wenn wir eine Einladung ablehnen?, Episode 43 – Sprechen durch die Blume. Über den kommunikativen Aufwand, Sprache zu entschärfen.