# 31 – Man wird ja wohl noch fragen dürfen. Vorwurfsaktivitäten im Alltag
Über Vorwürfe, Frotzeleien und negativ formulierte Fragen
Warum liegen Deine Klamotten immer noch rum? Sollte das Paket nicht schon längt abgeschickt sein? Solche oder ähnliche Vorwürfe begegnen uns in unserem Alltag recht häufig. In dieser Folge von Talking Bodies sprechen wir darüber, warum Vorwürfe eine Form des Moralisierens sind, welche sozialen Funktionen sie erfüllen und warum wir sie so häufig im Frageformat formulieren. Wir sprechen auch darüber, was Vorwürfe mit Streit oder Bewertungen zu tun haben und warum Vorwurfsaktivitäten häufig als Frotzeleien daherkommen. Und natürlich kommt auch die vorwurfsvolle Stimme zur Sprache, die besondere Art des Sprechens, wenn wir jemandem einen Vorwurf machen wollen.
Quellenangaben:
Günthner, S. (2012). Vorwurfsaktivitäten in der Alltagsinteraktion: Grammatische, prosodische, rhetorisch-stilistische und interaktive Verfahren bei der Konstitution kommunikativer Muster und Gattungen (Vol. 221). Walter de Gruyter.
Günthner, S. (1997). Stilisierungsverfahren in der Redewiedergabe–Die „Überlagerung von Stimmen “als Mittel der moralischen Verurteilung in Vorwurfsrekonstruktionen. Sprech- und Gesprächsstile, 94-122.
Monzoni, C. M. (2009). Direct complaints in (Italian) calls to the ambulance: The use of negatively framed questions. Journal of Pragmatics, 41(12), 2465-2478.
Über dispräferierte kommunikative Handlungen sprechen wir auch in Episode 22 – Warum betreiben wir so viel Aufwand, wenn wir eine Einladung ablehnen?