# 28 – Warum reden wir über uns selbst in der 3. Person?
“Mama geht nur kurz ins Bad” oder “Was hat sie denn?” sind Äußerungen mit denen wir uns auf uns selbst oder auf andere in der dritten Person beziehen. Solche sprachlichen Phänomene sind nicht nur was für Mütter oder Ärztinnen. Sie kommen häufiger vor als wir so glauben. In dieser Folge von Talking Bodies besprechen wir, was Illeismus ist, warum wir andere manchmal mit ihren Berufsbezeichnungen ansprechen und welche Kosenamen deutsche Sprecherinnen besonders häufig nutzen. Wir klären auch, welchen psychologischen Effekt es haben kann, wenn Ihr Euch in Selbstgesprächen mit ‘ich’ oder Eurem Namen ansprecht. Und warum Loriot bei diesem Thema nicht fehlen darf, erfahrt Ihr auch in dieser Episode.
Quellenangaben:
Dammel, A., Niekrenz, Y., Rapp, A., & Wyss, E. L. (2018). Muckelchen oder Süßer? Onymische Gender-Konstruktionen bei Kosenamen im Liebesbrief. Damaris Nübling und Stefan Hirschauer (Hg.): Namen und Geschlechter. Studien zum onymischen Un/doing Gender. Berlin, Boston: De Gruyter, 157-189.
Günthner, S. (2020). Facetten einer Interaktionalen Onomastik:‚Die Maus liebt dich!‘. https://ul.qucosa.de/landing-page/?tx_dlf[id]=https%3A%2F%2Ful.qucosa.de%2Fapi%2Fqucosa%253A75803%2Fmets
Günthner, Susanne 2019: ›der herr ingenIEUR hi isch was BESSeres.‹ Formen und Funktionen nominaler Bezugnahmen auf das Gegenüber. In: Tanja Gnosa/Kerstin Kallass (Hg.): Grenzgänge. Digitale Festschrift für Wolf-Andreas Liebert, 1-12. Online verfügbar unter: https://www.grenzgänge.net/Guenthner_Formen-und-Funktionen-nominaler-Bezugnahmen
Günther, S. (2022). Aspekte der sequenziellen Organisation von Personenreferenzen in translokaler Chat-Kommunikation: Zur Ko-Produktion “alternativer” Selbst- und Fremdreferenzen in deutschen und chinesischen WhatsApp- und WeChat-Interaktionen.
Kretzenbacher, H. L. (2010). „Man ordnet ja bestimmte Leute irgendwo ein für sich…“: Anrede und soziale Deixis. Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation, 38(1), 1-18.
Moser, J. S., Dougherty, A., Mattson, W. I., Katz, B., Moran, T. P., Guevarra, D., … & Kross, E. (2017). Third-person self-talk facilitates emotion regulation without engaging cognitive control: Converging evidence from ERP and fMRI. Scientific reports, 7(1), 1-9.
Über Gespräche am Tisch sprechen wir auch in Episode 3 – Wie erzählen wir im Alltag?